25.06.2023

Was versteht man unter Öko-Fahrstil oder Eco Driving?

Elektromobilität
Ratgeber
Autofahren ist teuer - so viel ist Fakt. In diesem Artikel geben wir euch einige Tipps, wie ihr den Sprit- bzw. Stromverbrauch eures Autos reduzieren und so ordentlich Geld sparen könnt.
Text: Patrick Aulehla | Fotos: Oliver Hirtenfelder
Elektroauto fahren Renault Megane E-Tech electric

Unter den Begriffen Öko-Fahrstil oder Eco Driving werden verschiedene Techniken zusammengefasst, die euch dabei helfen, weniger Kraftstoff oder Strom zu verbrauchen. Manche Fahrzeuge unterstützen euch dabei mit einem sogenannten Eco-Modus. Er hilft dabei, ökonomischer zu fahren, indem er Motorleistung, Klimaanlage und andere Verbraucher drosselt. Zu den wichtigsten Grundsätzen des Öko-Fahrstils zählen:

1. Abstand halten

Haltet Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, um auf dessen Fahrmanöver rechtzeitig reagieren zu können. Innerhalb dieses Abstandes solltet ihr versuchen, so wenig wie möglich bremsen bzw. beschleunigen zu müssen. Wenn also das Fahrzeug vor euch bremst, müsst ihr nicht ebenfalls sofort auf die Bremse springen, sondern könnt den Abstand beispielsweise zum Rekuperieren nutzen. Wenn ihr dann wieder beschleunigen könnt, baut wieder einen Abstand zum Vordermann auf. Netter Nebeneffekt: So vermeidet ihr auch Staus und Auffahrunfälle.

2. Langsamer fahren

Ja, wir sind Spielverderber, aber es ist nun mal Fakt: Geringere Geschwindigkeit ist gleich geringerer Verbrauch. Wenn ihr tagtäglich über die Autobahn in die Arbeit fahrt, setzt den Tempomaten bei 110 anstatt bei 140 km/h (ähm, 130 km/h natürlich). Auch beim Beschleunigen solltet ihr euch in Zurückhaltung üben: Zwar ist zügiges Fahrt aufnehmen tatsächlich besser als langsames und ewig langes - die Fahrtgeschwindigkeit muss dann aber möglichst konstant gehalten werden. Mit Volldampf von Ampel zu Ampel oder von Kurve zu Kurve ist jedenfalls nicht sehr Öko!

3. Rekuperieren bzw. Motorbremse

Wenn ihr mit dem Elektroauto ausrollt bzw. bremst, verzögert es mitunter durch die sogenannte Rekuperation (beim Verbrenner spricht man von Motorbremswirkung, wenngleich diese keinen Kraftstoff zurückgewinnen kann). Der Elektromotor eures Elektroautos gewinnt dabei Energie zurück, indem er als Generator eingesetzt wird. Anstatt Strom aus der Batterie für den Antrieb zu nutzen, wird die Bewegungsenergie der Räder (beim Ausrollen oder Verzögern) zurück in die Batterie gespeist. Umso stärker Ihr Elektroauto seine Magneten "anspannt", umso stärker wird verzögert und umso mehr Energie wird gewonnen. Rekuperieren ist besonders ratsam für Stadtfahrten, im Stau oder wenn ihr bergab unterwegs seid. Bei Autobahnfahrten solltet ihr versuchen, solange es geht mit konstanter Geschwindigkeit zu fahren, viel Abstand zu halten und (wenn vorhanden) den Segelmodus eures Fahrzeugs zu nutzen. Ähnliches gilt auch für die Motorbremse. Wenn ihr mit eingelegtem Gang ausrollt, vermindert sich die Drehzahl  - dadurch entsteht eine gewisse Bremswirkung. In dieser Motorbremsphase wird kein Kraftstoff in die Brennräume eingespritzt. Netter Nebeneffekt: Bei vorausschauender Fahrweise könnt ihr durch die Motorbremswirkung auch die mechanischen Bremsen schonen.

4. Verbraucher drosseln

Klimaanlage, Sitzheizung, Soundsystem und Co. verbrauchen gewaltige Mengen an Energie. Vor allem die Klimaanlage genehmigt sich einige - speziell bei Elektrofahrzeugen ohne Wärmepumpe. Achtet auch darauf, dass bei Klimaanlagen die A/C-Funktion deaktiviert ist, wenn gerade nicht gekühlt werden muss (das steuern moderne Fahrzeuge bereits von selbst). Wenn es heiß ist, lasst die Klimaanlage nicht permanent mit Volllast laufen. Ein Grad mehr Innenraumtemperatur im Sommer (z.B. 22 statt 21 Grad) und ein Grad weniger im Winter (z.B. 21 statt 22) machen sich schon bemerkbar.

5. Reifen aufpumpen

Viele Elektrofahrzeuge verfügen über besonders effiziente Reifen. Diese rollen besser ab und reduzieren so Rollwiderstand, folglich auch den Stromverbrauch. Achtet darauf, dass eure Reifen stets bis zum (für Ihre Beladung) vorgeschriebenen Richtwert aufgepumpt sind. Den findet ihr normalerweise auf einer Plakette in eurem Türrahmen oder in der Betriebsanleitung. Kontrolliert euren Reifendruck im besten Fall einmal pro Monat. Auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor rollen besser, wenn die Reifen den vorgeschriebenen Druck enthalten. Aber Achtung: Zu viel Reifendruck ist nicht ratsam und kann das Fahrverhalten eures Autos erheblich verschlechtern.