10.08.2023

Wie funktioniert die KFZ-Technik, Lisa?

Deine Autohäuser
Lisa ist seit März 2023 KFZ-Technikerin im Autohaus Birngruber. Sie erzählt uns, warum es für moderne Autos viel Fingerspitzengefühl braucht, was sie an ihrem Beruf am meisten schätzt und warum man als KFZ-Technikerin keine Prinzessin sein sollte.
Autor: Patrick Aulehla | Bilder: Oliver Hirtenfelder
KFZ-Technikerin schraubt an einem Auto unter der Hebebühne.

Als KFZ-Technikerin arbeitest du am Herz des Autos. Was muss man heute können, um ein modernes Fahrzeug mit all seiner Technik wieder fit zu bekommen?

Auf den ersten Blick hat sich an den Fahrzeugen gar nicht so viel geändert. Sie haben noch immer Reifen, sie haben ein Fahrwerk – das ist alles gleich geblieben. Allerdings braucht man heute viel Fingerspitzengefühl und zusätzliche Ausbildungen, weil moderne Autos viel Technik in sich tragen und unterschiedlich sind. Es gibt etliche Ausstattungen, mit denen der Kunden sein Fahrzeug individualisieren kann. Früher war man froh, wenn man elektrische Fensterheber hatte. Heute sind auch im kleinen VW Polo schon etliche Steuergeräte verbaut. Und es gibt mittlerweile mehr Möglichkeiten, sich im Laufe der Ausbildung zu spezialisieren – zum Beispiel als Hochvolt-Technikerin für Elektroautos.

Welche Aspekte deines Jobs reizen dich in dieser Hinsicht am meisten?

Ich mache diesen Beruf deshalb so gerne, weil er abwechslungsreich ist. Eine einzelne Aufgabe, die mich besonders reizt, gibt es nicht. Natürlich macht man manche Arbeiten lieber, manche nicht so gerne, aber das Wichtigste für mich ist, dass jeder Tag etwas Neues mit sich bringt. Wenn ich am Montag in die Arbeit komme, dann weiß ich nicht, was mich erwartet – und das finde ich extrem spannend, weil ich ständig neue Aufgaben starte. Wenn man einmal ansteht – das passiert jedem von uns –, dann kann man seine Kollegen um Rat fragen und lernt etwas Neues dazu.

KFZ-Technikerin Lisa arbeitet gemeinsam mit einem Kollegen an einem Auto auf der Hebebühne.

Welche Fähigkeiten und Interessen sollte man deiner Meinung nach mitbringen, um eine Karriere als KFZ-Techniker:in zu starten?

Ich habe mich für den Job entschieden, weil ich mich schon immer sehr für Autos interessiert habe. Technisches Verständnis und Interesse an der Materie sind natürlich auch sehr wichtig. Und man darf nichts dagegen haben, sich die Finger schmutzig zu machen – Prinzessin sollte man also keine sein. 😊

KFZ-Technikerin Lisa arbeitet einem Motor.

Derzeit findet man noch wenige Frauen in technischen Berufen. Warum hast du dich entschlossen, deinen Weg einzuschlagen?

Ich bin Quereinsteigerin und komme aus einem anderen Beruf. Ganz ehrlich gesagt: Früher hätte ich mir nie vorstellen können, als KFZ-Technikerin zu arbeiten. Ich habe mich dann aber dafür entschieden, es zu versuchen und die Lehre durchzuziehen. Am Anfang ist man sich natürlich unsicher, ob man das alles schafft, wie man mit den männlichen Kollegen zurechtkommt und ob man die Arbeit körperlich packt. Das hat sich aber alles nach und nach aufgelöst. Heute bin ich sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben und hier in einem tollen Team zu arbeiten. 

Du kennst die Autos deiner Marken in und auswendig. Wenn du dir heute eines aussuchen dürftest: Welches Modell würdest du mit nach Hause nehmen?

Ich selbst fahre nur alte Fahrzeuge – mein jüngstes ist 23 Jahre, das älteste 34 Jahre alt. Von den neuen Autos müsstet ihr mir zwei mitgeben – den Audi A6 für die Vernunft, und den Audi TT RS für den Spaß am Wochenende.