19.04.2023

Was sind Assistenzsysteme (ADAS) und welche gibt es?

Ratgeber
Assistenzsysteme sollen die Sicherheit beim Autofahren erhöhen. Die Junggebliebenen unter euch werden sich noch an Fahrzeuge ohne ABS erinnern. Heute beschäftigen wir uns bereits mit der Vorstufe zum autonomen Fahren.
Autor: Patrick Aulehla | Bilder: Renault
Assistenzsysteme in einem Fahrzeug

Ein Assistenzsystem (oder ADAS für Advanced Driver Assistance System) unterstützt die Fahrer beim Führen ihrer Fahrzeuge. Assistenzsysteme können kleinere Aufgaben wahrnehmen (das Halten einer Geschwindigkeit per Tempomat z.B.), oder größere, wie die Kontrolle des Fahrzeugs über eine gewisse Dauer zu übernehmen. Dabei spricht man von automatisierten Fahrfunktionen (siehe Autonomes Fahren). Diese adaptive Tempokontrolle, oft Autobahn- und Stauassistent genannt, ermittelt über verschiedene Sensoren den Abstand zu den vorausfahrenden Fahrzeugen, hält diesen konstant und bremst (je nach Funktionsumfang auch bis zum Stillstand) ab.

Das Angebot von Assistenzsystemen unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Einige Fahrhilfen sind jedoch per EU-Verordnung vorgeschrieben, die seit Juli 2022 für neu typisierte Fahrzeuge, ab Juli 2024 dann für alle Neuwagen gilt. Dazu zählen:

  • Notbremsassistent: Das Fahrzeug muss bei drohender Kollision selbstständig eine Notbremsung einleiten können. Achtung: Das bedeutet nicht, dass man bedenkenlos auf jede Kolonne zurasen kann - hiermit soll lediglich die Aufprallgeschwindigkeit im Falle eines Unfalls reduziert werden.
  • Rückfahrassistent: Die Umgebung hinter dem Fahrzeug muss beim Rückwärtsfahren im Cockpit dargestellt werden.
  • Müdigkeitsassistent: Wird der Autofahrer müde, mahnt ihn das System zur Pause. Hierfür werden Lenkbewegungen analysiert.
  • Intelligenter Geschwindigkeitsassistent: Das Fahrzeug muss den Fahrer via Verkehrszeichenerkennung oder GPS-Daten auf Tempolimits aufmerksam machen.
  • Spurhalteassistent: Das Fahrzeug warnt den Fahrer, bevor er die Fahrspur verlässt und greift ein, falls er nicht selbstständig entgegensteuert.
  • Konzentrationswarnsystem: Das Fahrzeug erkennt durch Datenanalyse Unaufmerksamkeiten (etwa Smartphone-Nutzung etc.) und mahnt den Fahrer zur Aufmerksamkeit.
  • Notbremslicht: Starke Bremsungen werden anderen Verkehrsteilnehmern durch blinkende Bremslichter signalisiert.
  • Datenaufzeichnung: Die Blackbox des Autos. Hierbei geht es um eine permanente Datenaufzeichnung, um im Falle eines Unfalls präzise Analysen zum Unfallhergang zur Verfügung stellen zu können. Die Daten dürfen jedoch keine Rückschlüsse auf Fahrzeug, Halter und Lenker zulassen.
  • Alkohol-Wegfahrsperre: Jedes Fahrzeug muss zukünftig mit einer Schnittstelle ausgerüstet sein, um ein Alko-Lock-Gerät im Fahrzeug verbauen zu können.